Lehrerverein und Lehrerberuf im 19. Jahrhundert
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Am Beispiel eines der frühesten städtischen Lehrervereine wird der Wandel der Lehrertätigkeit vom Schulehalten zum modernen Beruf analysiert. Dabei werden vor allem Formen der beruflichen Bildung, Inhalte des pädagogischen Diskurses und die standespolitische Interessenartikulation in den Blick genommen. Die Berlinische Schullehrergesellschaft hat über fast ein Jahrhundert hinweg alle Höhen und Tiefen der Lehrergeschichte erlebt, am Anfang als Avantgarde, in der Hauptphase als eine Repräsentantin der Lehrerbewegung, am Ende dagegen distanziert gegenüber den neuen Standesorganisationen der Lehrer. An ihrem Beispiel wird untersucht, wie Lehrer der Elementar- bzw. Volksschule ihre berufliche Bildung organisiert, mit welchen Themen sie sich beschäftigt haben und welchem Wandel ihr berufliches Selbstverständnis unterlag. Programmatik und Organisation, Formen von Bildung und Geselligkeit sowie die Inhalte des Lehrerdiskurses werden anhand der Versammlungsprotokolle der Berlinischen Schullehrergesellschaft (1813 - 1892) qualitativ und quantitativ sowie im Vergleich mit anderen lokalen Lehrervereinen analysiert.