Der Gleichheitsdiskurs in der Tierrechtsdebatte
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Der provokanten These von Peter Singer, daß Menschen und Tiere als moralisch gleich zu betrachten seien und daher zumindest unseren nächsten Verwandten, den Großen Menschenaffen, fundamentale Menschenrechte zugestanden werden müßten, wird in dieser Arbeit ausführlich nachgegangen. Trifft der Vorwurf zu, die Menschen handelten anderenfalls „speziesistisch“, vergleichbar mit Rassisten oder Sexisten? Durch eine umfassende Auseinandersetzung mit der Gleichheitsthematik auf der Folie der Gleichheitsdebatte in der feministischen Theorie arbeitet die Autorin die Brisanz und Problematik von Peter Singers Grenzüberschreitung heraus. Dazu spürt sie zunächst den geistesgeschichtlichen Wurzeln der kategorialen Trennung von Mensch und Tier sowie den im Lichte neuer biologischer Verfahren verschwimmenden Grenzen nach und stellt anschließend die tierrechtliche Argumentation von Peter Singer in den Gesamtzusammenhang seiner präferenz-utilitaristischen Moraltheorie. Mit ihrer wissenschaftlich fundierten Analyse deckt die Autorin bedeutsame Widersprüche auf, die es sehr fragwürdig erscheinen lassen, das Singersche Konzept als sinnvolle Basis für Tierschutz zu begreifen. Die überzeugende Darstellung trägt zur Klärung des Gleichheitsbegriffs im Verhältnis von Mensch und Tier bei und bietet damit wichtige Impulse für die theoretische Fundierung der Tierrechtsdebatte, in der nicht nur Gleichheit, sondern auch Differenz eine tragende Rolle spielen muß.