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Akademische Elite und kommunistische Diktatur

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»Wäre es nach der ostdeutschen Wissenschaftselite gegangen – das SED-Regime wäre im Herbst 1989 wohl nicht zusammengestürzt.« Die Hochschullehrerschaft zeigt sich am Ende der DDR-Geschichte als loyale Dienstklasse des Regimes – staatstragend, stillhaltend und keineswegs revolutionär. Dabei war die SED-Führung 1945/46 an den Universitäten noch auf ganz andere Professoren gestoßen: politisch der Linken fernstehend, mit bildungsbürgerlichem Hintergrund, elitärem Selbstbild und hohem Prestige. Wie konnte sich bis zum Ende der sechziger Jahre diese Transformation von der bürgerlichen Bildungselite zur sozialistischen »Intelligenz« vollziehen? Es gelang der SED-Führung in weiten Teilen, das Professorat auszutauschen oder in die Parteidisziplin einzubinden, den Berufszugang mit politischen Kriterien aufzuladen und die Hochschullehre selbst zu ideologisieren. Andererseits blieben bestimmte Elemente des tradierten Hochschul- und Wissenschaftssystems erhalten, nicht zuletzt die informellen Machtstrukturen der Ordinarienuniversität. Die kommunistische Transformation an den ostdeutschen Universitäten gelang, das Ideal kommunistischer Hochschulpolitik – die Weitergabe von Wissen ohne Bindung an die alte Ordinarienuniversität – blieb dagegen unerreicht.

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1999

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