"Ich war früher ein sehr schlechter Schüler ..."
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Grundidee einer allgemeinen Schulpflicht ist die Vorbereitung der jungen Menschen auf das (selbstständige) Leben in der Gesellschaft. Gleichzeitig ist die Schule auch ein wichtiger Lebensabschnitt, den es zu gestalten gilt. Für Kinder mit Schulleistungsschwierigkeiten halten die Schulsysteme unterschiedliche Massnahmen bereit. Die vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützte Arbeit untersucht die bisher kaum erforschten Langzeitwirkungen integrativer oder separierender Schulmodelle auf Biographie und Berufslaufbahnen von Jugendlichen, welche am Ende der Primarschulzeit als „schulleistungsschwach“ erfasst worden waren. Alle Befragten nahmen nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit freiwillig an der Langzeituntersuchung teil. Während 36 von ihnen eine Kleinklasse (Sonderschule für „Lernbehinderte“) besucht hatten, absolvierten die übrigen 32 ihre gesamte Schulzeit in der Regelklasse. Die jeweilige Schulform kann dabei nicht auf Unterschiede in der Schul- und Intelligenzleistung zurückgeführt werden, sondern muss in Abhängigkeit des örtlichen Schulsystems verstanden werden. In narrativen Interviews schilderten die Jugendlichen ihr bisheriges Leben, ihre Sicht von Schule und Berufseinstieg sowie ihre Zukunftspläne. Der Vergleich dieser Lebenserzählungen zeigt ein vielschichtiges Bild der Schulzeit und des Übergangs in das Berufsleben aus dem Blickwinkel der Betroffenen. Begleitend werden die Einflüsse der Schulform oder des Geschlechts auf das Anspruchsniveau der nachschulischen Ausbildungs- und Berufslaufbahnen bis Ende 1997 dargestellt. „ (Riedo) leistet einen ebenso fundierten wie interessanten Beitrag (zur Diskussion über Bedeutung und Notwendigkeit sonderpädagogischer Massnahmen)“