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Mit dem Argument, dass Theater mehr ist als nur der aufgeführte dramatische Text, begründete die Theaterwissenschaft ihre Abgrenzung von den Philologien. Neuere Text-, Literatur- und Kulturtheorien der (Post-)Moderne betrachten ›Theatralität‹ jedoch als grundlegende Kategorie des sprachlichen Geschehens, die unweigerlich ins Spiel kommt, sobald Sprache als Praxis der Bedeutungsproduktion ernst genommen wird. Die eigentliche Szene der Sprache liegt demnach in sich selbst: Sie wird nicht erst auf Schaubühnen theatrale, sondern ist als Sprache bereits theatrales Geschehen – eine inszenatorische Praxis der Herstellung von sozialem Sinn. Diese Praxis umfasst sowohl die fiktiven Rollenspiele der Literatur als auch die Rituale des öffentlichen Lebens und die konsolidierenden Zeremonien jeder Gesellschaft. Der vorliegende Band versammelt Aufsätze, die diese verschiedenen Szenen der Sprache untersuchen und paradigmatische Konzepte aus der jüngeren Literatur- und Kulturtheorie hinterfragen. Dabei werden namhafte Denker wie Lucien Tesnière, Roland Barthes, Jacques Derrida und andere betrachtet. Im Spannungsfeld dieser kontroversen Ansätze wird ›Theatralität‹ als eine kulturanthropologisch relevante Kategorie erkennbar, die weit über die Theaterbühne hinausweist.
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Szenographien, Gerhard Neumann
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2000
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- (Paperback)
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