Bildung und Bewältigung
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Die Begriffe Bildung und Bewältigung werden in dieser Untersuchung systematisch aufeinander bezogen und als Grundlage einer neuen Pädagogik der Jugendschule entfaltet, die bildungstheoretische und sozialpädagogische Perspektiven miteinander verbindet. Die Krise der Schulen im unteren Bildungsbereich und die Krise der Jugend, insbesondere der Jugend in benachteiligten und gefährdeten Lebenslagen, machen neue pädagogische Ansätze erforderlich. Dabei sind Schule und Jugendhilfe gleichermaßen gefordert. Schule kann sich nicht mehr allein auf ihren Bildungsauftrag berufen. Bildung, ein Prozeß der freien und selbstbestimmten Entwicklung und Entfaltung des Subjekts, ist nur möglich, wenn die Bewältigungsaufgaben in diesem Prozeß gelingen. Die Schule muß deshalb benachteiligte und gefährdete Jugendliche auch in ihrem Bewältigungshandeln unterstützen. Das ist der Ausgangspunkt einer Pädagogik der Jugendschule, die neue Wege zur Bildung eröffnen und zugleich Hilfen zur Lebensbewältigung anbieten will. Im vorliegenden Band wird eine solche Pädagogik der Jugendschule theoretisch begründet. Im Zentrum der Studie stehen die beiden Begriffe Bildung und Bewältigung. In einem historisch-systematischen Verfahren wird nachgewiesen, daß beide Begriffe in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen; sie sind unverzichtbare Grundbegriffe einer Pädagogik der Jugendschule, in der der bildungstheoretische Anspruch der freien Entwicklung des Subjekts und der sozialpädagogische Anspruch der Verbesserung der realen Lebenslagen der Menschen in einer integrativen Perspektive miteinander verknüpft werden.