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Johannes Cincinnius von Lippstadt (ca. 1485 - 1555)

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Das Spätmittellater, insbesondere das 15. Jahrhundert, findet seit längerem in der historischen Forschung erhöhtes Interesse: die der Reformation vorausgehenden Konflikte setzten am Niederrhein und in Westfalen um 1480 mit Auseinandersetzungen zwischen humanistischen und universitären Gelehrten ein; es ging um die Reform der Münsteraner Domschule und in der Folge auch der Artistenfakultät der Kölner Universität. Dieser Streit fand seinen Höhepunkt in den „Dunkelmännerbriefen“ von 1515 und 1517, in denen die Kölner Universitätslehrer und ihr Umfeld von den Humanisten verspottet wurden. Zu diesem Umfeld gehörte auch der in Lippstadt geborene Johannes Cincinnius (Kruyshaer; ca. 1485-1555). Bislang nur bekannt als Verfasser einer gedruckten Vita des Werdener klostergründers Liudger, werden hier erstmals umfassend seine Biographie und seine wissenschaftliche Tätigkeit aufgearbeitet. Hauptquelle ist dabei seine Bibliothek, deren umfangreiche Reste in Münster, Düsseldorf und Essen ermittelt werden konnten. Auf dieser Grundlage ließen sich seine Schul- und Universitätsausbildung in Münster und Köln ebenso rekonstruieren wie seine als Präbendar der Reichsabtei Werden an der Ruhr entstandenen Arbeiten vor dem Hintergrund des geistigen Umbruchs in der Reformationszeit untersuchen. Im Ergebnis läßt sich so der seit kurzem diskutierte „Niederrheinische Humanismus“ genauer umreißen.

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ISBN
9783402067666

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2000

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