Hochschullehre und Religion
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Vertreter verschiedener Fachdisziplinen, die Erfahrung mit dem Bereich Religion in der Lehre an Hochschulen haben, bieten hochschuldidaktische und bildungstheoretische Reflexionen zum Umgang mit dem Studienbereich Religion aus der Perspektive ihrer jeweiligen Fachdisziplin. Mit der Konzeption des Bandes gehen die Herausgeber davon aus, dass die Didaktik der Religion, sei es für Hochschule oder Schule, heute keine Domäne der theologischen Religionspädagogik mehr ist. Vor allem seit der Einigung Deutschlands und der damit einhergehenden fortgeschrittenen Pluralität und Säkularität wurde außer in der Theologie in weiteren Fachdisziplinen zusammenhängend über den Bereich Religion als Gegenstand der Lehre gearbeitet. Während die Religionspädagogik bisher fast nur in der Weise interdisziplinär gestaltet war, dass nichttheologische Disziplinen durch den Rezeptionsprozess der Theologie hindurch für den Lehrbereich Religion bedeutsam wurden, kommen diese Fächer nun selbst zu Wort. Drei Beiträge aus der Theologie widmen sich der Frage, wie in diesem Fach hochschuldidaktisch auf die Individualisierung in unserer pluralistischen Gesellschaft geantwortet werden könnte, nämlich durch eine Orientierung des Studiums an den Denk- und Lebenswelten der einzelnen Studierenden. Die Ergebnisse aus allen zehn Disziplinen sollen jeder Disziplin bei ihren auf den Bereich Religion bezogenen Lehraufgaben Impulse geben und Brücken für einen interdisziplinären Diskurs bauen. Aus dem Inhalt Einführung + Erziehungswissenschaft Dieter Fauth – Ulrich Bubenheimer (Heidelberg): Perspektiven verschiedener Fachdisziplinen auf den Studienbereich Religion – Philosophie Hans-Bernhard Petermann (Heidelberg): Religion zur Erfahrung bringen. Lehraufgaben im Bereich Religion aus philosophiedidaktischer Perspektive – Religionswissenschaft Ulrike Brunotte (Berlin): Religionswissenschaft im Studienfach Ethik / Philosophie – eine produktive Allianz? Dokumentation und Perspektiven. – Christliche Theologie Dieter Fauth (Heidelberg): Personalisation als Ziel der Hochschuldidaktik in der Religionspädagogik; – Ulrich Bubenheimer (Heidelberg): Innovative didaktische Verfahren in Lehre und Studienberatung für das Fach Evangelische Theologie / Religionspädagogik; – Friedrich Johannsen (Hannover): Die hochschuldidaktische Bedeutung von fachpraktischen Studien Religion. – Islamische Theologie Faruk Sen / Manuela Martinek (Essen): Der Islam – eine Religion etabliert sich: Erfordernisse für Schulunterricht und Hochschullehre. – Säkularer Humanismus Alphons van Dijk (Ütrecht, NL): Religion(en) als Thema im universitären Studium der Humanistik in den Niederlanden – Kulturwissenschaft Christoph Daxelmüller (Würzburg): Volksfrömmigkeit als Gegenstand der Lehre in der Empirischen Kulturwissenschaft. – Geographie Dorothea Lüddeckens / Helmer Vogel (Würzburg): Verortete Religion – Religiöser Ort. Religion als Lehrgebiet in Studiengängen für das Schulfach Geographie / Erdkunde. – Kunstpädagogik Gerd-Peter Zaake (Hannover): Religion als immanenter Gegenstand der Lehre in der Kunstpädagogik. – Rechtswissenschaft Ludwig Renck (Augsburg): Religion als Bildungsgut aus rechtswissenschaftlicher Sicht.