Hirntod als Todeskriterium
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Ob der Hirntod der Tod des Menschen ist, war bei der öffentlichen Diskussion um das TransplantationsgeSetz vor drei Jahren die am meisten und heftigsten diskutierte Frage. Bejahte man sie, war die Entnahme gespendeter Organe rechtlich und ethisch problemlos. Verneinte man sie, mußte man entweder auf die Transplantation verzichten oder zu dem Argument Zuflucht nehmen, daß die künstlich aufrecht erhaltene Atmung hirntoter Menschen in jedem Fall einmal aktiv beendet werden muß, der Art der Beendigung aber keine entscheidende Bedeutung zukommen kann. Die Reichweite des Utilitarismus stand ebenso zur Debatte wie die Befugnis des Menschen zum Eingriff in einen anderen Menschen, der sich „um den Tod herum“ befindet. Der vorliegende Band versucht, in knapper Form noch einmal alle wesentlichen Argumente darzustellen, die aus medizinischer, naturwissenschaftlicher, ethischer und rechtlicher Sicht vorgetragen wurden. Nachdem sich die Emotionen gelegt haben, ist der Wert der Argumente heute weit besser einzuschätzen als damals und regt zu neuen grundsätzlichen Fragestellungen an.