Kohärenz und juristische Interpretation
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In allen Wissenschaften spielt der Begriff des Systems eine zentrale Rolle. Die Qualität eines wissenschaftlichen Systems hängt dabei entscheidend von der Art und dem Grad der in ihm anzutreffenden Kohärenz ab. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Kohärenzbegriff zu entwickeln, der den Anforderungen der juristischen Interpretation gerecht wird. Hierzu untersucht die Verfasserin zunächst einige der wichtigsten Kohärenzkonzeptionen aus Philosophie und Rechtsphilosophie. Auf dieser Grundlage entwickelt sie im zweiten Teil der Arbeit eine Kohärenztheorie der juristischen Interpretation im allgemeinen, die auf den Kohärenzmerkmalen der Konsistenz und der Umfassendheit beruht, und der »systematischen Interpretation« im besonderen, die sich mittels des Kohärenzmerkmals des positiven Zusammenhangs erläutern läßt. Das von der Verfasserin entwickelte Kohärenzmodell vermag zum einen adäquat zu erklären, was das Anliegen der juristischen Interpretation ist. Es erfaßt zugleich den Ebenenunterschied zwischen den linguistischen und den übrigen Argumenten der juristischen Interpretation. Die Studie richtet sich an Rechtstheoretiker und mit Fragen wissenschaftlicher Systeme befaßte Philosophen.