Müssen Arme früher sterben?
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In dem Sammelband werden Ergebnisse der aktuellen medizinsoziologischen und sozialepidemiologischen Forschung zur sozialen Ungleichheit der Gesundheit in Deutschland präsentiert. Sie beinhalten neben theoretischen Ansätzen und methodischen Fragestellungen aktuelle empirische Studien aus Deutschland. Jährlich werden in Deutschland 500 Milliarden DM für die gesundheitliche Versorgung ausgegeben. Von wenigen Ausnahmen abgesehen gibt es keine sozial bedingten Barrieren für die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Somit sind wichtige strukturelle Voraussetzungen für eine sozial ausgeglichene Gesundheitsversorgung und für eine nur geringfügige soziale Ungleichheit des Gesundheitszustandes der Bevölkerung erfüllt. Es scheint somit, dass der Slogan „Weil Du arm bist, musst Du früher sterben“ der Vergangenheit angehören sollte. Die Realität sieht leider anders aus. Daher wird dem Ziel der nachhaltigen Reduktion der sozialen Ungleichheit der Gesundheit von der Weltgesundheitsorganisation ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Die in dem Sammelband präsentierten Ergebnisse der aktuellen medizinsoziologischen und sozialepidemiologischen Forschung zur sozialen Ungleichheit der Gesundheit in Deutschland umfassen neben theoretischen Ansätzen und methodischen Fragestellungen aktuelle empirische Studien aus Deutschland. Die Bedeutung von Längsschnittstudien und die Möglichkeiten der Nutzung von Krankenkassendaten spielen dabei eine besondere Rolle. Insgesamt wird deutlich, dass die deutsche Gesundheitsberichterstattung und die Gesundheitspolitik sich nur unzureichend mit dem Thema beschäftigt haben.
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