Gesellschaftlicher Umbruch und Schulreform
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Zehn Jahre nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, die (auch) in den Schulen einen historisch beispiellosen Umgestaltungsprozess auslöste, legt die Autorin eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Situation im ostdeutschen Bildungswesen vor. Gegenstand der Untersuchung ist eine Einzelfallstudie, der „Fall“ eine Regelschule in einer thüringischen Kleinstadt, in der sich die Auswirkungen der „Implosion“ des DDR-Systems auf die Schulstruktur brennartig spiegeln. Zum Untersuchungsgegenstand gehört daher auch die Vergegenwärtigung der geschichtlichen Hintergründe, die in den pädagogischen Handlungsmaximen der Lehrenden und vielfach auch bei Lernenden noch immer wirksam sind. Galt in der DDR-Pädagogik, auch im Hinblick auf die „Selbsttätigkeit“ des Schülers, „das Wort des Lehrers“ als tragendes und bewegendes Moment des Unterrichts, zeigen die empirischen Befunde die Notwendigkeit, die heutigen Interessen und Bedürfnisse der SchülerInnen im Sinne einer stärker dialogischen Ausrichtung der Erziehungs- und Bildungsprozesse in den Schulalltag einzubinden. Im Schüler- und Lehrerporträts werden die Chancen und Hemmnisse für eine dahin zielende „innere Reform“ als vordringlichste Aufgabe für die zukünftige Gestaltung der Regelschule eruiert und diskutiert.