Himmelglöcklein
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Mit diesen Liedern könnte man sein Herz zu Gott erheben und an der Himmelspforte anläuten. So erklärt Jakob Bidermann S. J. (geb. 1578 in Ehingen an der Donau, gest. 1639 in Rom) den Titel Himmelglöcklein seiner Sammlung von Liedern, die „nicht allein in der Kirche, sondern auch zu Hause und auf dem Feld“ zusammengetragen wurden. Die Katholische Reform benützte, nicht zuletzt durch die Jesuiten, das in der evangelischen Tradition so erfolgreiche Kirchenlied ebenso als Medium der Meinungsbildung. Dieser Kommentierte Nachdruck Bidermanns „Catholische / Außerlesene / Geistliche Gesäng“ wendet sich vor allem an denLeser, der diese Lieder mit Hingabe und meditierend liest und der die poetischen Bilder ebenso zu verkosten weiß wie die Inbrunst des Textes. Jacob Bidermann war nach den ordensüblichen Studien in Augsburg, Landsberg und Ingolstadt ab 1600 Lehrer am Jesuitenkolleg St. Salvator in Augsburg, wo er Jahre fruchtbaren Schreibens und Dichtens verbringt. Epen und Dramen wie Herodias, Utopia und Cenodoxus entstehen. Zu seinem Drama Philemon Martyr sagt Bidermanns Übersetzer unserer Tage: „hier wird die Heiterkeit der irdischen Komödie von einer Helle überblendet, die nicht mehr irdisch ist“. Die Gottseligkeit des Dichters Jacob Bidermann leuchtet auch aus seiner Liedersammlung, deren dritte Ausgabe - bei Jacob Sermodi in Dillingen 1627 erschienen - die Vorlage für diese Neuausgabe ist. Otto Holzapfel, Direktor des Deutschen Volksliedarchivs Freiburg, und Hans Pörnbacher, Germanist, erläutern die Lieder und den geistesgeschichtlichen Hintergrund dieses Werkes.