Facetten des Terrors
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'Sie müssen im ganzen Reich wie von einem Spinnennetz umwoben werden, in dem sie sich bei der leisesten Bewegung verfangen.' So und ähnlich lauteten die nationalsozialistischen Forderungen, die gegen Ende der Weimarer Republik und auch nach 1933 immer neue Nachrichten- und Geheimdienste entstehen ließen. Die geheimdienstliche Ausspähung, 'Zersetzung' und Desinformation des Gegners war eine hoch geschätzte Tradition der völkischen Bewegung. Mit dem sogenannten 'Amt Information' unterhielt die 'Deutsche Arbeitsfront' seit 1933 einen eigenen Geheimdienst, über den bis heute selbst in Fachkreisen nur wenig bekannt ist. In jahrelanger Forschungsarbeit hat nun der Historiker Karl Heinz Roth zahlreiche brisante Dokumente über diesen Geheimdienst zusammengetragen. Denkschriften, Sonderberichte und Geheimrundschreiben ermöglichen neue Einblicke in die Arbeiter- und Sozialgeschichte der NS-Diktatur. Neben einer breiten Dokumentation dieser Quellen stellt der Autor in einer ausführlichen Einleitung dar, wie das 'Amt Information' als wichtigste Vorfeldorganisation bei der Unterdrückung des Arbeiterwiderstandes agierte und gleichzeitig als Bindeglied zwischen nachrichtendienstlicher Beobachtung und Verfolgung diente.