Depressionen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
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Repräsentative Studien und Hinweise aus der klinisch-therapeutischen Praxis ließen seit geraumer Zeit vermuten, dass die Prävalenz für Depressionen besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ansteigt. Ebenso scheint das Alter bei Beginn der ersten depressiven Krankheitsepisode zu sinken. In diesem Buch werden diese Beobachtungen für den deutschen Sprachraum zum ersten Mal empirisch bestätigt. Die Daten beruhen auf einer Stichprobe von 3021 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 24 Jahren und wurden im Rahmen einer groß angelegten, über fünf Jahre laufenden prospektiven epidemiologischen Longitudinalstudie erhoben. Es zeigt sich, dass das Risikoalter für depressive Störungen um das 14. Lebensjahr beginnt. Die Häufigkeit neu auftretender Depressionen nimmt kontinuierlich mit bemerkenswertem Anstieg zu. Es muss also davon ausgegangen werden, dass annähernd jeder Fünfte bis zum Alter von 24 Jahren schon einmal eine depressive Episode erlebt hat. Die Befunde charakterisieren „Depression“ als eine psychische Störung, die gravierend in die Lebensgestaltung Jugendlicher und junger Erwachsener eingreift. Bei einer tiefer gehenden Untersuchung der Depressionsgenese konnten die postulierten Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren bestätigt und zudem die besondere Rolle von primären Angst- und somatoformen Störungen als Risikofaktoren identifiziert werden.