Carl Schmitt
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Die Lebensgeschichte Carl Schmitts ist untrennbar mit der Unheilsgeschichte des Nationalsozialismus verknüpft. In seinem Werk hat er die Signale seiner Epoche aufgenommen und selbst Signale gesetzt. Die Beschäftigung mit Carl Schmitt kann sich daher nicht lösen von der historischen Konstellation des Nationalsozialismus. Während viele Interpretationen diese geschichtliche Folie ignorieren, stellt Dirk Blasius die historische Figur Carl Schmitt in das Zentrum seines Buches. Er verfolgt Schmitts Weg in der Politik seiner Zeit. Carl Schmitt, dessen Horizont weit über den seiner Profession, der Rechtswissenschaft, hinausreichte, war schon in der Weimarer Zeit eine zentrale Bezugsfigur für das nationalkonservative Deutschland. Er war ein Exponent jener alten Eliten, die unter Preisgabe ihrer Identität zu Vasallen Hitlers wurden. Als »ein Konservativer im Freiwilligendienst der nationalsozialistischen Revolutionsbewegung« ließ er nichts unversucht, diese Oberschichten für den Nationalsozialismus zu gewinnen. Schmitt nahm eine Mittlerstellung zwischen den alten Eliten und der neuen nationalsozialistischen Führungsschicht ein. Seine politische Bühne war der im Juli 1933 gegründete Preußische Staatsrat, zu dem neben Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Bürokratie auch die Spitzen der NS-Organisationen gehörten. Die Berufung in dieses Gremium war für Schmitt ein lebensgeschichtliches Ereignis von großer Antriebskraft. Hier liegt der Schlüssel für seinen spannenden und aufschlussreichen Weg im nationalsozialistischen Staat.