Vormoderne oder Aufbruch in die Moderne?
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Die Epoche des Mittelalters findet zwar in der internationalen Forschung zunehmendes Interesse, innerhalb der pädagogischen Forschung stellt ihre Aufarbeitung aber noch eine Lücke der Forschung dar. Sich dieser Lücke zuzuwenden, ist das Anliegen der Habilitationsschrift: „Vormoderne oder Aufbruch in die Moderne? Studien zu Hauptströmungen des Mittelalters. Ein Beitrag zur Neuverortung der Epoche im Kontext pädagogischer Forschung“. Auf philosophie- und mentalitätsgeschichtlichem Hintergrund werden zentrale Ansätze mittelalterlicher Denker betrachtet, um die gängige Betrachtung des Epoche als einer „finsteren Zeit“ zu hinterfragen. Eine Analyse der Anthropologie des Kindes im Mittelalter unter Rückgriff auf theologische und medizinische Überlegungen zeigt bereits, dass die Vorstellung einer Erziehung und Bildung begründenden Formbarkeit des Menschen durchaus vorhanden war. Dass nicht nur in dieser Hinsicht eine Revision des Mittelalterbildes nötig ist, zeigt die Betrachtung der Grundlagen und Konsequenzen entscheidender Denker wie Augustinus und Thomas von Aquin. Durch die Rezeption und denkerische Aufarbeitung der Philosophie des Aristoteles findet ein Wandel des Denkansatzes statt, der es legitimiert, das Mittelalter aus bildungsgeschichtlicher und bildungstheoretischer Perspektive als Aufbruch in die Moderne zu betrachten.