Liebe, Lust und was wirklich zählt
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Sex ohne Liebe, Promiskuität, Sexualisierung der Öffentlichkeit - was als Befreiung begann, scheint in Überdruss zu münden. Bo Coolsaet plädiert für die Liebe, die Zeit braucht, und behandelt im Gespräch mit dem Journalisten Erlend Hamerlijnck auch heiklere Themen mit Menschlichkeit, Weisheit und Humor, sodass der Leser sich verstanden fühlt - und vielleicht die Sinnlichkeit wiederentdeckt. „Nix los in deutschen Betten“, konstatieren Sexualforscher, „Macht es öfter!“, fordert besorgt die Magazinpresse. Werbung und Medien sind „sexualisiert“ bis über die Grenze der Pornographie hinaus, und doch - oder gerade deswegen - scheint sich Frust breit zu machen. Was ist los mit Männern und Frauen, warum verstricken wir uns in Beziehungskämpfen, anstatt unsere Sexualität lustvoll gemeinsam zu genießen? Ist etwa die Frauenbewegung schuld? Natürlich stellt Coolsaet die Selbstbefreiung der Frauen aus alten Abhängigkeiten nicht in Frage. Aber sie hat den Männern ein Problem beschert - und vielleicht auch den Frauen. Wer bin ich, was brauche ich, wie will ich leben und lieben? Karriere, Ehe, Vater- und Mutterschaft - alles muss neu ausgehandelt und definiert werden, wenn die alten Muster nicht mehr gelten. Das kostet Kraft, Zeit und Lust. Denn Zeit ist eine der Grundvoraussetzungen für die Liebe. „Wir müssen die Liebe neu erfinden“, hatte Bo Coolsaet in seinem Bestseller „Der Pinsel der Liebe“ geschrieben, und davon handelt sein neues Buch. Coolsaet ist Optimist: Die Phase, in der die vom Nährboden der Liebe gelöste Sexualität als das höchste Gut der Freiheit galt, neigt sich ihrem Ende zu, meint er. Daraus ergibt sich die Chance für eine Wiederentdeckung der Sinnlichkeit. Und wir können neue Formen des Zusammenlebens erkunden, die Lust und Sinnlichkeit nicht ausblenden, aber auch nicht die Liebe, vielleicht sogar die Treue zum Lebenspartner. Denn „die Liebe ist heutzutage ein gefährdetes Gut“, meint Bo Coolsaet. Und ein bewahrenswertes.