Schule ist keine Insel
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Der Blick auf Theorie und Praxis antirassistischer Pädagogik in Großbritannien ist auch für Leserinnen und Leser in der Bundesrepublik lohnend, weil deutlich wird, wie verschiedene Ebenen der Auseinandersetzung mit Rassismus, der nicht lediglich als individuelles Vorurteil verstanden wird, Fragestellungen hervorbringen, die in die Forschung vor Ort in den Schulen wie auch in die pädagogische Praxis im Klassenzimmer gleichermaßen produktiv eingehen können. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern sich die Beiträge diesem vielschichtigen Feld: u. a. geht es um bildungspolitische Entwicklungen 1950-2000; theoretische Fragen unter Einbeziehung von Konzepten der Cultural Studies und postmoderner Theorien; ethnographische Forschung in der Schule; um Verstrickungen der Lehrer/innen in dominante Diskurse der Mehrheitsgesellschaft und die Frage, wie Kinder rassistische Ideologien aufnehmen; um Orientierung am Kind und antirassistische Inhalte im Elementarbereich; um Fallbeispiele pädagogischer Arbeit in der Grundschule: Begriffe, Fertigkeiten und Haltungen antirassistischer Pädagogik; um ein Grundschul-Curriculum für eine längerfristige Planung antirassistischer Inhalte und Unterrichtsaktivitäten für die Elementarstufe und die Klassen 1 bis 6. Der Blick auf Großbritannien bietet die Chance, eigene Perspektiven zu erweitern, neue Fragestellungen zu formulieren und so die eigene Praxis voranzubringen. Er gibt wichtige Impulse für die auch in bundesdeutschen Schulen weiterhin anstehende Integration von Ansätzen interkultureller und antirassistischer Pädagogik und zeigt, wie antirassistische Pädagogik nur bei enger Verknüpfung von Theorie und Praxis weiterentwickelt werden kann.