Konzeptuelle Selbstbildnisse
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Die Vorstellung von der Autonomie und Einheit des Subjekts wurde zwar bereits seit dem 19. Jahrhundert von Denkern wie Marx, Nietzsche, Mach und Freud in Frage gestellt und die Identität in der Moderne dadurch veränderlicher und vielfältiger, ihre Formen blieben aber noch relativ substanziell und fest. Den aktuellen Diskurs prägen seit Foucault Begriffe wie Diskontinuität, Spaltung, Deformierung und Nicht-Identität. In zwölf Einzeluntersuchungen und zahlreichen Vergleichsbeispielen zeigt die Autorin die Entwicklung des Selbstbildnisses seit den späten 1960er Jahren vor dem Hintergrund des gewandelten Subjektstatus auf. Die ausgewählten zeitgenössischen Künstler und Künstlerinnen konstruieren und erfinden komplexe, manipulierte und multiplizierte Identitäten und beziehen sich in spielerischer oder ironisch-witziger Weise auf die kunsthistorische und erkenntnistheoretische Tradition. Dabei charakterisieren sie sich in der Tradition Duchamps statt durch „Abbilder“ durch ihre Konzepte, die zu prozesshaften, collageartigen und performativen Arbeiten führen.