Geschlechterdemokratie als Männlichkeitskritik
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Geschlechterdemokratie und Gender-Mainstreaming als neue Ansätze in der Geschlechterpolitik fordern ein größeres Engagement von Männern bei einer egalitären Ausgestaltung des Geschlechterverhältnisses. Vor diesem Hintergrund stellt sich zugleich die Frage, warum die Zahl der bewegten und sich bewegenden Männer auch nach der nun schon langjährigen Debatte zur Geschlechtergleichstellung recht bescheiden geblieben ist. Keinesfalls nur böser Wille oder vorsätzliche Verweigerung sind für die Stagnation im Geschlechterverhältnis auf Seiten der Männer verantwortlich. Vielmehr haben sich trotz Frauen- und Männerbewegung bis heute zwei Männerbilder erhalten können, die Männer an einem weiteren Aufbruch zu mehr Geschlechterdemokratie hindern: der MachtMann und der ErwerbsMann. Diese Bilder haben sich tief in gesellschaftliche Institutionen - wie etwa dem Arbeitsmarkt - eingeschrieben und bestimmen noch immer den Alltag von Männern und Frauen. Eine nur formale Quotierung von Frauen und Männern bleibt hier auf halbem Wege stehen, lässt sie doch die männlich geprägten gesellschaftlichen Strukturen unangetastet. Geschlechterdemokratie in einem umfassenden Verständnis zielt gerade auf deren Umbau und wird zur Männlichkeitskritik. Aus einer kritischen Analyse am MachtMann und ErwerbsMann entwickelt das vorliegende Buch in unterschiedlichen Politikfeldern Perspektiven für eine Neugestaltung des Geschlechterverhältnisses. In diesem Zusammenhang werden zentrale Ergebnisse kritischer Männerforschung, die in der Bundesrepublik Deutschland bisher nur wenig rezipiert sind, dargestellt.