Angeklagte Straftäter
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Das zentrale Thema dieses Buches behandelt die Begutachtungspraxis zur Frage der Schuldfähigkeit in Deutschland. Neben der Analyse psychiatrisch-psychologischer Hintergründe kriminellen Verhaltens wird der Frage nachgegangen, was die Justiz eigentlich veranlaßt, einen Angeklagten psychiatrisch begutachten zu lassen, einen anderen hingegen nicht. Die Untersuchung von 105 Straftätern und 80 nichtstraffälligen Vergleichspersonen zeigt deutliche extra- und intrafamiliale Sozialisationsdefizite in der forensischen Stichprobe. Auch hinsichtlich psychopathologischer Auffälligkeiten zeigte sich eine fast dreimal so hohe Prävalenz bei den Straftätern. Der Vergleich psychiatrisch begutachteter und nichtbegutachteter Angeklagter hingegen erbrachte jedoch kaum relevante Unterschiede hinsichtlich des Vorliegens psychischer Störungen. Die Autoren, die sich in den Bereichen Psychiatrie, Psychologie und Kriminologie wissenschaftlich intensiv mit forensischen Fragestellungen beschäftigen, diskutieren Hintergründe und mögliche Konsequenzen der gängigen Begutachtungspraxis. Dieses Buch richtet sich an alle forensisch interessierten, sowohl wissenschaftlich als auch praktisch tätigen Leser.