Naturgefahren als soziale Konstruktion
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Naturgefahren wie Hochwasser bringt man für gewöhnlich mit Abflüssen, Pegelständen, Niederschlagsverteilungen und einer Vielzahl anderer Faktoren aus den Bereichen Meteorologie, Hydrologie, Hydraulik und Geomorphologie in Verbindung. Die Naturgefahr ist indes auch in einen gesellschaftlichen Kontext eingebettet, in dem sie wirksam wird. Das Hochwasser trifft auf Räume, in denen Menschen siedeln, die ganz bestimmten sozialen, wirtschaftlichen, politischen, legislativen und historischen Gegebenheiten gehorchen und unterworfen sind. Aus einer systemtheoretisch-konstruktivistischen Beobachtungsperspektive liefert die Arbeit unter Verwendung konkreter Hochwasserereignisse einen sozialen Abriss einer spezifischen Naturgefahr. Indem der gesellschaftliche Umgang mit dem Hochwasser auf die Ebene zweiter Ordnung gehievt und mit Hilfe des soziologischen Risikobegriffs beschrieben wird, kann das Auseinanderfallen der Beobachterperspektiven beobachtet werden: Die Divergenz von Gefahr- und Risikoperspektive wird in bezug auf die Natur sozial reflektiert.