Die Mitte der Demokratie
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Demokratische Gesellschaften stehen heute vor Herausforderungen, die sich mit den Erfahrungen der stabilen Industriegesellschaft kaum bewältigen lassen. Wir leben in einer Zeit, in der das Miteinander in immer geringerem Maße durch gemeinsame Traditionen und Werte gedeckt ist. Verloren ist die relative kulturelle Homogenität nationalstaatlich gewachsener Demokratien. Tradierte Muster demokratischer Organisation spiegeln den normativen und funktionalen Rechtfertigungsdruck bestimmter historischer Konstellationen. Wo sich diese verändern, wird auch das Miteinander bürgerlichen Freiheitsstrebens und politischer Legitimationspflicht andere Muster demokratischer Organisation erzeugen. Das Werk thematisiert diese Veränderungen, welche die bestehenden Gesellschaftsordnungen unter wachsenden Effizienz- und Legitimationsdruck setzen. Daß die Bürgerinnen und Bürger lieber Subjekt ihres Lebens als Objekt politischer, ökonomischer oder kultureller Sachzwänge sind, daß eine Demokratie in einer neuen Balance von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Möglichkeiten dazu schaffen muß und schaffen kann, ist die Kernthese dieses Buches.