Wir Löwenkinder

Es gibt Menschen, die träumen nicht nur davon, ihr Leben radikal zu ändern, sondern tun es auch. Kate McNeice zählt zu ihnen. Nach der Trennung von ihrem Mann, einem bekannten Filmschauspieler, entscheidet sie 1995, ihr komfortables Leben im Süden Englands aufzugeben und mit ihren vier Kindern Travers (damals 10), Angus (9), Maisie (5) und Oakley (1) auf eine Löwenstation im Busch zu ziehen. Warum Botsuana? „Weil der Unterschied zwischen dem bisherigen und dem neuen Leben größer nicht hätte sein können.“ Dort - in anderer Umgebung und jenseits aller bürgerlichen Sicherheiten - müssen sich die McNeice' auf die neuen Gegebenheiten und Lebensweisen einstellen, müssen sie sich mit den fremden Geräuschen und Gefahren vertraut machen, die ein Städter kaum kennt. Im Laufe der Zeit lernen sie nicht nur die Wildnis und die in ihr lebenden Tiere besser kennen, sondern auch den engen menschlichen Zusammenhalt unter den Eingeborenen zu schätzen. Denn nur gemeinsam ist den vielfältigen Beschwernissen des Lebens zu trotzen. Nun, sechs Jahre später, erzählen die drei ältesten Kinder von ihrem aufregenden Leben in der Wildnis. Wir begleiten sie auf ihren Streifzügen durch das fremde Land, erleben mit ihnen den Schrecken, wenn auf einmal ein ausgewachsener Elefantenbulle vor einem steht, verstehen, die verschiedenen, mitunter beunruhigenden Geräusche der afrikanischen Nacht zu deuten. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen aber die Löwen. Wir sehen sie mit den Augen der McNeice-Kinder, nehmen Anteil an dem Schicksal dieser herrlichen Geschöpfe, beobachten die Löwenjungen beim Spielen und sind am Ende sogar in der Lage, die einzelnen Löwen voneinander zu unterscheiden. Das Leben in der Wildnis ist vor allem Improvisation, denn nichts geht hier einen geregelten Gang. Außerdem beschreiben die drei jungen Autoren, was es für sie bedeutet, in Afrika zu leben, und warum die Löwen des Okavango-Deltas für sie so wichtig sind. Sie denken darüber nach, wie ihr Leben ausgesehen hätte, wenn sie in England geblieben wären. Ihre Liebe gehört der Wildnis und den Menschen Botsuanas. Dieses unverwechselbare Buch ist nicht nur eine wundervolle, zu Herzen gehende Hommage an einen gelebten Traum, sondern auch an ein Land, dessen Vielfalt und Schönheit vielen hier zu Lande noch nicht bekannt sind.