Wortgetreu und unverfälscht?
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Kann man davon ausgehen, daß die Vorträge Rudolf Steiners in der Gesamtausgabe wortgetreu und unverfälscht wiedergegeben sind? Sind es authentische Wortlaute Steiners? Gibt es erhebliche, auch sinnverändernde Eingriffe in den überlieferten Text - Stenogramme oder Ausschriften - durch die Herausgeber, die dem Leser nicht kenntlich gemacht werden? Wolfgang Gädeke und Christward Kröner untersuchen in diesem Band die Arbeitsweise der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung anhand der sogenannten Theologenkurse. Den Herausgebern der Nachlaßverwaltung lagen keine anderen Textquellen vor als den Autoren dieses Flensburger Heftes, die die ursprünglichen Fassungen der Vortragsausschriften mit den entsprechenden Bänden der Gesamtausgabe verglichen haben. Und sie kommen zu einem beunruhigenden Ergebnis: Bei der erheblichen Anzahl der Eingriffe in die Quellentexte geht es nicht nur um stilistische Korrekturen, sondern häufig um willkürliche, nicht nachvollziehbare, sinnverändernde Eingriffe. Der Text wird vielfach geändert, unvollständige Sätze werden ergänzt, es werden sogar neue Texte erstellt oder auch ganze Absätze weggelassen. Und dies jeweils, ohne die Eingriffe kenntlich und durchschaubar zu machen. Dieser Band enthält auch eine Fragenbeantwortung durch Walter Kugler, dem Leiter des Archives der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung.