Der Sinn der Politik
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Die kulturwissenschaftliche Politikanalyse untersucht historisch gewachsene und lebensweltlich vorfindbare Phänomene des Politischen. Es geht ihr um die Analyse der Sinnzuschreibungen und Vorstellungswelten, die die politisch Handelnden tatsächlich umtreiben und durch die Politik konstituiert wird: sie bemüht sich um die Rekonstruktion des Sinns der Politik. Gemeinsame Leitfrage der Beiträge ist, wie sinnhafte Konstruktionen zu politischen Realitäten werden, welche Formen an diesem Prozess beteiligt sind und welche Inhalte dadurch vermittelt werden. Deutlich wird dabei, dass sich Politik als eigensinnig erweist und über keine universale Rationalität verfügt. Dies bedeutet jedoch nicht das Ende aller Politik, sondern vielmehr ihre Differenzierung in neue, teilweise subtile politische Formen. Institutionalisierte Politik erfährt verschiedene Transformationen und Weiterentwicklungen, es entstehen neue Orte der Politik, die zum Ausgangspunkt von Institutionalisierungsprozessen jenseits des Staates werden oder es bilden sich Politiken ohne Ort und ohne feste Form heraus. Ein Teil der vorliegenden Beiträge geht auf den Workshop „Die Kulturalisierung des Kulturbegriffes. Politische Kulturforschung in der Bundesrepublik nach dem ›cultural turn‹“ zurück, der im Dezember 2000 an der Universität Konstanz stattfand.