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Menschenbild und Methode der Sozialphänomenologie

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In dieser Arbeit rekonstruiert Ronald Kurt unmittelbar aus Husserls Philosophie heraus eine Denkweise, die er als sozialphänomenologisch bezeichnet. Gegenstand der Phänomenologie sind Bewusstseinsphänomene. So beschäftigt sich Sozialphänomenologie mit dem Bewusstsein vom Bewusstsein Anderer. Sie beschreibt, reflektiert und typisiert die Verhältnisse, in denen sich Menschen zu sich selbst und zu Anderen verhalten. Der Autor stellt die Theorie und die Methodologie der Sozialphänomenologie dar, um schließlich anhand von empirischen Einzelfallanalysen ihre Anwendungsmöglichkeiten vorzuführen. Zunächst wird gezeigt, wie Husserl durch seine Kritik am Objektivitätsideal der europäischen Wissenschaften zum Begriff der Lebenswelt gelangte. Schon Husserl zergliederte die Lebenswelt analytisch in der Form des „Ich habe Bewusstsein von etwas“, ein Ansatz, den Ronald Kurt für die Sozialphänomenologie fortgeführt und systematisiert. Dabei wird der Mensch zuerst als wahrnehmendes, dann als handelndes, schließlich als soziales und kulturelles Lebewesen vorgestellt. Zentral für dieses Menschenbild ist Husserls Begriff der Appräsentation, das „als-mitgegenwärtig-bewusst-machen“. Das Prinzip der Appräsentation erklärt, warum das Wahrnehmen von Gegenständen, das Realisieren von Handlungsentwürfen, das Fremdverstehen und das Verstehen kultureller Rituale und Symbole nicht möglich ist, ohne dass etwas hinzu gedacht wird, das tatsächlich gar nicht da ist. Von der appräsentativen Struktur menschlicher Selbst- und Weltverhältnisse ausgehend werden im zweiten Teil die Methoden erläutert. Dabei nimmt Kurt die Paradigmen der Idealtypenlehre Max Webers und die Unterscheidung zwischen alltagsweltlichem und wissenschaftlichem Verstehen auf. Hieran anknüpfend werden die Merkmale der von Husserl so genannten „Epoché“ erarbeitet. Die „Epoché“, eine Haltung der Konzentration und Distanzierung, ist die notwendige VorausSetzung für die Anwendung der phänomenologischen Reduktion und der phänomenologischen Variation. Abschließend wird dargestellt, wie die Sequenzanalyse im Sinne der Sozialphänomenologie als methodisch kontrollierte Reflexion durchgeführt werden kann. Im dritten Teil demonstriert Ronald Kurt die sozialphänomenologische Denkweise am Beispiel von Fernsehproduktionen. Er analysiert die Vorabendserie „Marienhof“, die Theateraufzeichnung „Feurio“, den Fernsehspielfilm „Liebe, Leben, Tod“ und das Politikmagazin „ZAK“.

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Menschenbild und Methode der Sozialphänomenologie, Ronald Kurt

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Erscheinungsdatum
2002
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