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Verderbnis und Entartung

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Die Untersuchung verfolgt die Entwicklung der Kriminologie im 19. Jahrhundert aus einer diskursanalytischen Perspektive. Peter Becker konzentriert sich nicht nur auf die Genealogien der heutigen kriminologischen Disziplinen, sondern beleuchtet die Vielfalt und Komplexität der Reflexion über abweichendes Verhalten. Im Zentrum stehen die politischen, sozialen und intellektuellen Kontexte, in denen bestimmte Vorstellungen vom Verbrecher entstanden. Der ›Nachtwächterstaat‹ des Vormärz prägte ein anderes Bürgerbild und Verantwortungsverständnis als der Interventionsstaat des späten 19. Jahrhunderts, was sich in der Konzeptualisierung des Verbrechers niederschlug. Während der Bürger der ersten Jahrhunderthälfte als gemeinsinnorientiert galt, wurde der Gauner als gefallener Mensch betrachtet, der bewusst zum Verbrecher wurde. Im Gegensatz dazu sahen medizinische Experten des späten 19. Jahrhunderts die Grundlagen von Staat und Gesellschaft durch „bös-kranke“ Verbrecher bedroht, die aufgrund negativer Umwelteinflüsse und erblicher Belastungen als unfähig zur Anpassung an die Gesellschaft galten. Ihre Bestrafung wurde nicht durch Schuld, sondern durch den Schutz der Gesellschaft gerechtfertigt. Der diskursanalytische Ansatz ermöglicht eine differenzierte Rekonstruktion und Interpretation der Kontinuitäten und Diskontinuitäten dieser beiden Verbrecherbilder und eröffnet neue Perspektiven auf die kriminal- und rechtspolitischen Strategie

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Verderbnis und Entartung, Peter Becker

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2002
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(Hardcover)
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