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Das abenteuerliche Leben Jakob Rosenfelds, der als Sohn gutbürgerlicher jüdischer Eltern in Wöllersdorf, NÖ, aufwuchs, nach dem Medizinstudium in Wien praktizierte, 1939 aus dem KZ nach Shanghai entkam und es in der Armee Mao Zedongs zum General und Gesundheitsminister der Armee brachte, wurde durch Gerd Kaminskis Biographie, durch Fernsehberichte und zahlreiche Zeitungsartikel bekannt. Sein Tagebuch galt jahrzehntelang als verschollen. Seit Anfang der fünfziger Jahre haben die Chinesen nach Rosenfelds Aufzeichnungen fieberhaft gesucht und für deren Kauf sogar hohe Summen angeboten, weil sie wichtige Dokumente der chinesischen Zeitgeschichte darstellen. Nun tauchte nach vielen Jahren das verschollen geglaubte Manuskript in einer unbeachtet gebliebenen Truhe des Nachlasses von Rosenfelds Schwester auf und wurde aus den USA dem österreichischen Chinaexperten Prof. Kaminski zur Edition und wissenschaftlichen Bearbeitung übergeben. Rosenfelds Tagebucheintragungen zeugen von seinen Treffen mit Mao Zedong, dem späteren Staatspräsidenten Liu Shaogi, Außenminister Chen Yi und und vielen anderen. Sie bringen den Leser direkt an die Front gegen Japaner und Guomindang und zeigen, warum eine so armselig ausgerüstete und numerisch unterlegene Armee sich letztlich gegen alle Widersacher durchsetzen konnte. Rosenfeld lebte so wie die Neue Vierte und Achte Armee bei den Bauern, deren Lebensumstände er packend vor Augen führt. Das Tagebuch enthält wichtige Aussagen von Galionsfiguren der chinesischen Revolution, welche bis jetzt unbekannt waren. Der von Rosenfeld im Jahre 1950 in unsere Zeit heraufgereichte Text wurde von Prof. Kaminski ausführlich eingeleitet und kommentiert. Ein abschließender Teil erzählt, wie der verwöhnte Knabe, der sich vorm Fußballspielen fürchtete und dann über die Stationen Dachau, Buchenwald, China zu einem todesmutigen Helden wurde, heute in China, Israel und Österreich zu einer Symbolfigur der bilateralen staatlichen Beziehungen geworden ist. Aus dem Tagebuch: "Einmal sah ich die Bilder des Kommissars Liu Shaogi, des Kommandeurs Chen Yi und mein Bild. Chen Yi hatte volles schwarzes Haar. und ich hatte eine große Glatze. Ein hoher Preis war auf unsere Köpfe ausgesetzt, lebend oder tot. Der Kommandeur las aufmerksam den Aufruf unter den Bildern, wandte sich mir zu, strich mir über den Kopf und sagte: , Bei Ihnen hätten sie es 10% billiger machen können.'"