Tierseuchen in der Landwirtschaft
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Karin Jürgens behandelt in diesem Buch ein Thema, das spätestens seit dem Auftreten von BSE und der Maul- und Klauenseuche von großer Aktualität ist. Mit Hilfe von Expertengesprächen und Interviews in landwirtschaftlichen Familienbetrieben, die in den 90er Jahren von der Schweinepest betroffen waren, wird rekonstruiert, wie die Menschen in der Landwirtschaft die Betroffenheit von einer Tierseuche und die Tötung ihres gesamten Tierbestandes wahrnehmen und verarbeiten. Es werden die Situation, Betroffenheit und die psychosozialen Probleme landwirtschaftlicher Familien dokumentiert. Die Autorin zeigt an der Schweinepest, dass Tierseuchen für Landwirte und Landwirtinnen nicht nur ökonomische Auswirkungen haben, sondern dass die Folgen dieser Ausbrüche auf sie traumatisierend wirken können. Kirche und Religion kommen in dieser Situation eine vielfache Bedeutung zu. Das Buch stellt einen Appell an die Gesellschaft dar, die psychosoziale Lage tierseuchenbetroffener Landwirte und Landwirtinnen in die öffentliche Diskussion um die Folgen von Tierseuchen in der industrialisierten Landwirtschaft mit einzubeziehen und mündet in Empfehlungen an landwirtschaftliche, psychosoziale und kirchliche Beratungsinstitutionen für den zukünftigen Umgang mit solchen Krisensituationen. Gleichermaßen soll diese Studie ein Beitrag zum gesellschaftlichen Reflexions- und Diskussionsprozess über die Verantwortung von Landwirtschaft gegenüber Mensch und Tier sein. Es richtet sich an alle, die mit Landwirtschaft zu tun haben: Landwirte und Landwirtinnen, Veterinärmedizin, Landwirtschaftliche Verbände, Politik, Kirche, Medien und eine interessierte Öffentlichkeit. Das Buch „Tierseuchen in der Landwirtschaft“ wurde 2001 von Karin Jürgens als Dissertation an der Universität Göttingen eingereicht und mit dem „Schweisfurth-Forschungspreis für artgemäße Nutztierhaltung“ ausgezeichnet.