Pervertere: Ästhetik der Verkehrung
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Die kurze Zeit des neronischen Prinzipates ist, nicht zuletzt aus der Sicht späterer Rezeption, eine der herausragenden Phasen römischer Literatur und Kultur. Gleichwohl verfolgen die einzelnen altertumswissenschaftlichen Disziplinen dabei ganz unterschiedliche Problemstellungen. Der vorliegende Band, der die Ergebnisse eines interdisziplinären Symposions vom 3.-6. Mai 2001 in der Vila Vigoni (Menaggio) versammelt, sucht erstmals übergreifend nach einer kulturellen Klammer. Den Focus bildet dabei die auffallend häufige Verfahrensweise einer „Verkehrung“. Für die unterschiedlichen Bereiche, von der neronischen Literatur bis zu archäologischen Zeugnissen, wird der Frage nachgegangen, inwieweit mit der Struktur der „Verkehrung“ ein übergreifendes Leitkonzept der Zeit erfaßt ist. Dabei zeigt sich, daß viele Einzelphänomene unter diesem Paradigma in ganz neuer Weise verständlich werden.