Die Türkei zwischen Orient und Okzident
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Die Türkei ist für sozialkritische Bewegungen und die kritische Politikwissenschaft ein enorm wichtiges Land in vielerlei Hinsicht: An ihr können die Genese und die Folgen der neoliberalen Globalisierungsattacke und die Krise sozialkritischer Bewegungen ebenso analysiert werden wie die politischen Herrschaftsformen im Übergang von der vorkapitalistischen Phase in den Kapitalismus und die Rolle der NATO, des IWF, der Weltbank, der USA und der EU als ökonomische und militärische Regelungsinstrumente und führende Kraftzentren der kapitalistischen Welt. Das vorliegende Buch versucht, jenseits alter und neuer Vorstellungen eines scheinbar übergeschichtlichen Orient-Okzident-Gegensatzes einen neuen kritischen Interpretationsrahmen für die Türkei und deren Geschichte vorzustellen. Gegen dichotomische Konstruktionen von staatszentrierten orientalischen Gesellschaften versus zivilgesellschaftsbestimmten okzidentalen Gesellschaften wird am historischen und gegenwärtigen Material eine historische Dialektik von Staat und Zivilgesellschaft entfaltet, die sich von Antonio Gramsci leiten lässt und seine Theorien der Hegemonie, der Zivilgesellschaft und des Staates für eine wissenschaftliche Analyse der Türkei und ihrer Geschichte fruchtbar macht.