Lokale Schulentwicklung und städtische Lebenswelt
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Untersucht wird das Schulwesen der zunächst pfalzgräflichen, seit 1342 württembergischen Stadt Tübingen für den Zeitraum vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1806. Im Zentrum steht die innere Dynamik und Ausdifferenzierung des städtischen Bildungssystems in Wechselwirkung mit der Stadt- und Landesgeschichte und im Blick auf Biographien herausragender und typischer Repräsentanten des Schul- und Bildungswesens. Gestützt auf eine breite Quellenbasis entsteht ein Bild der Beziehungen zwischen der territorialen Schulverwaltung und dem städtischen Magistrat, aber auch zwischen den einzelnen Schulen, der Kirche und der Universität. Erstmals berücksichtigt eine Studie zur Schulgeschichte einer deutschen Universitätsstadt alle Sparten des Schulwesens. Zugleich wird für die Historische Bildungsforschung über die narrative Darstellung der Rahmenbedingungen und Entwicklungsfaktoren von Lehren und Lernen im lokalen Bildungskosmos ein Modell vorgestellt, mit dem sich das Phänomen 'Schulwirklichkeit' besser erschließt und die 'Realgeschichte der konkreten Vollzüge erzieherischen Handelns' Konturen bekommt.