Die Entstehung der Kapitalismustheorie in der Gründungsphase der deutschen Soziologie
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In der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, den Entstehungsprozeß der Kapitalismustheorie im Zeitraum von den späten 1880er Jahren bis zum ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in bezug auf konzeptionelle Zusammenhänge zwischen den zeitgenössischen Autoren wissenschaftsgeschichtlich darzustellen. Damit leistet Shirō Takebayashi auch einen Beitrag zur Klärung der Entwicklung der historischen Soziologie Werner Sombarts und Max Webers aus der historischen Nationalökonomie. Für die historisch arbeitenden Nationalökonomen wie Gustav Schmoller, Lujo Brentano, Karl Bücher, Werner Sombart und Max Weber ist es zum Verständnis der gesamthistorischen Entwicklung des Wirtschaftslebens von Bedeutung, die sich in den 1880er Jahren entwickelnde Hausindustrieforschung theoretisch zu bewerten. Ihre theoretischen Bewertungen nehmen sie im Zusammenhang mit dem Methodenstreit vor, in dem Carl Menger den Gegensatz zwischen theoretischer und historischer Nationalökonomie herausstellt. Daraus entwickelt sich bei Sombart und Weber eine unter dem Einfluß von Karl Marx stehende Kapitalismustheorie, die sie als Sozialwissenschaft bezeichnen. Aus dieser Sozialwissenschaft, in der Geschichte und Theorie miteinander verbunden sind, geht ihre historische Soziologie hervor. Somit läßt sich seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts der Trend beobachten, daß sich die Nationalökonomie in Volkswirtschaftslehre im heutigen Sinn und Soziologie spaltet. Wenn wir heute die von Sombart und Weber so benannte Sozialwissenschaft im Hinblick auf die Gründung der Soziologie diskutieren, muß in Rechnung gestellt werden, daß ihre Forschungen im Umwandlungsprozeß der nationalökonomischen Systematik stattfinden, in dem die Differenzierung der noch unstabilen Wissenschaftsdisziplinen vor sich geht.