Metaphern der EU-Erweiterung als Konstruktionen europäischer Identität
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Metaphern sind Bestandteil jeder politischen Rede. Doch höchst selten sind sie Gegenstand politikwissenschaftlicher Forschung. Rainer Hülsse zeigt, woran das liegt und was dadurch verpasst wird. Metaphern, so seine zentrale These, sind Produzenten sozialer Wirklichkeit. Wer verstehen will, wie Realität entsteht, muss deshalb Metaphern analysieren. Die dafür notwendige Methode wird hier entwickelt und auf den Diskurs über die EU-Erweiterung angewendet: Was bedeutet es zum Beispiel, dass die MOE-Staaten in die europäische Familie heimkehren, während der Türkei allenfalls eine Mitgliedschaft im europäischen Club offeriert wird? Was ist das für ein Verhältnis zwischen der EU und den Beitrittskandidaten, wenn die einen im europäischen Haus sitzen, die anderen verzweifelt an dessen Türe klopfen? Mit dem vorliegenden Buch wird nachvollziehbar, wie durch diese und andere Metaphern eine bestimmte Deutung der EU-Erweiterung zur allgemein akzeptierten Realität wird: Die Erweiterungsfrage wird zur Identitätsfrage – je europäischer ein Land, desto besser seine Beitrittschancen.