Alessandro Bariccos Variationen der Postmoderne
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Zum italienischen Erfolgsautor Alessandro Baricco, der mit Titeln wie Seide (Seta), Land aus Glas (Castelli di rabbia) oder Die Legende vom Ozeanpianisten (Novecento) auch in unseren Breiten auf den Bestsellerlisten erschien, wird mit diesem Band die erste deutschsprachige Monographie vorgelegt. Zentraler Ansatzpunkt ist darin die eminent postmoderne Spezifik von Bariccos Werken. Mit ihrer Gratwanderung zwischen Seichtigkeit und Tiefe, Beliebigkeit und Sinnfülle, Registern der Populärkultur und narrativen Konstellationen von zwischenmenschlicher, identitärer und philosophischer Brisanz scheinen sie die meisten jener Wesenszüge ins Spiel zu bringen, die etwa Gerhard Regn aus dem Kriterium der Tiefenlosigkeit als postmoderner Fundierungskategorie par exellence abgeleitet hat: die „Entfaltung von Intertextualitätsbezügen“, die „Ausgrenzung tradierter Formen der Sinnstiftung und der Sinnproblematisierung“, den „Trend zu einer neuen Unterhaltsamkeit“ sowie die „Rolle des Neohistorismus“. Eine zentrale Stellung hat des weiteren die Befindlichkeit des Subjekts (als fragmentarisches, hybrides, ‚schwaches‘), wie es von der poststrukturalistischen bis hin zur postkolonialen Theoriebildung – von Baudrillard bis Vattimo, von Homi K. Bhabha bis Elizabeth Bronfen – in seinen Grundzügen definiert worden ist. Der Band möchte die Eckpfeiler dieses ästhetischen Programms anhand von Werkanalysen nachzeichnen, die sämtliche bis Mitte 2002 erschienenen fiktionalen Werke Bariccos (Castelli di rabbia, Oceano mare, Novecento, Seta und City) einbeziehen.