Glück als Ziel der Erziehung
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Daß Glück Ziel der Erziehung sein soll, stellt eine oft erhobene und scheinbar triviale, jedoch selten präzise begründete pädagogische Forderung dar. Die Studie geht der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen eine solche Forderung vertretbar ist und inwieweit sie Versuche, Erziehung zu begründen, tragen kann. Dazu werden die Grundpositionen der neueren pädagogischen Debatte um das Glück rekonstruiert und mit Argumenten aus der zeitgenössischen Philosophie des guten Lebens konfrontiert. Im Anschluß an Martin Seel, Martha Nussbaum und Hans Krämer wird ein differenzierter Begriff des Glücks entfaltet und gezeigt, daß pädagogische Maßgaben für ein gutes Leben bestimmt werden können, ohne einer paternalistischen Erziehung das Wort zu reden. Gerade im Interesse des Glücks – so das Fazit – kommt der Erziehung zur Selbstbestimmung ein besonderer Stellenwert zu. Weder kann Erziehung als Heilsversprechen konzipiert werden, noch besteht Anlaß für einen moralphilosophisch induzierten pädagogischen Glücksskeptizismus. Die Studie leistet damit einen Beitrag zur pädagogischen Rezeption der aktuellen Renaissance der Glücksthematik in der praktischen Philosophie.