"...die da dürstet nach der Gerechtigkeit"
Autoren
Mehr zum Buch
Großeinrichtungen für behinderte Menschen sind keine „Orte zum Leben“ - sie sind totale Institutionen und Orte vielfältiger struktureller (und oft auch offener) Gewalt. Dies enthebt trotzdem nicht der Notwendigkeit, alle Bedingungen einer inneren Reform im Sinne von De-Institutionalisierung zu nutzen - auch dort, wo aus unterschiedlichen Gründen eine Verkleinerung oder Auflösung nicht möglich ist. Der vorliegende Band berichtet von der mehrjährigen intensiven Begleitung und Gestaltung eines derartigen Reformprozesses in einer Großeinrichtung mit ca. 270 BewohnerInnen. Unter Einsatz der Methode der rehistorisierenden Diagnostik und ihr entsprechender Versuche der Demokratisierung des Anstaltsalltags konnten für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen erhebliche Verbesserungen erreicht werden. Analysen der institutionellen Situation, der Lebensgeschichten der BewohnerInnen, von Prozessen der De-Institutionalisierung, von Problemen der Qualitätssicherung und interdisziplinärer Arbeit liefern dichte Beschreibungen dieses Prozesses. Sie werden systematisch ergänzt und erweitert durch methodologische und sozialwissenschaftliche Reflektionen. Die Texte zeigen, daß De-Institutionalisierung ein Prozeß ist, von dem sowohl BewohnerInnen als auch MitarbeiterInnen erheblichen Gewinn haben.