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Die Sozialisation wehrpflichtiger Soldaten in der Bundeswehr

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Seit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und ihrer Festlegung im Grundgesetz absolvieren jährlich Zehntausende junge Männer im Alter zwischen etwa 18 und 25 Jahren ihren Grundwehrdienst bei der Bundeswehr. Obwohl die Zeit des Grundwehrdienstes im letzten Jahrzehnt immer weiter verringert wurde, haben sich die Probleme, denen sich junge Wehrpflichtige in der Lebensumwelt der Bundeswehr zu stellen haben, grundsätzlich nicht geändert. Eine strikt hierarchisch gegliederte Orrganisation, in der die Verbindung von Befehl und Gehorsam die Basis bildet für die meisten Interaktionen zwischen den länger dienenden Soldaten als Insider und den wehrpflichtigen Soldaten, stellt für letztere eine völlig neue und fremde Welt dar, deren Zielen und Normen der Rekrut manchmal ohnmächtig gegenüber zu stehen scheint. Die Zeit beim „Bund“ wird von vielen ausgeschiedenen Wehrpflichtigen nachträglich negativ bewertet. Der Verfasser wirft hier zentrale Fragen auf: * Wie werden Soldaten militärisch sozialisiert, um ein Ausbildungsziel zu erreichen und was lassen Soldaten zu, um sich militärisch sozialisieren zu lassen? * Welche Strategien und Taktiken existieren, um sich im eigenen Handeln Selbstbestimmung zu erhalten, und wo geht Sozialisation in der Bundeswehr über das rein militärische hinaus? Für die Beurteilung der Zwänge und Chancen des wehrpflichtigen Soldaten als Sozialisanden ist es unerlässlich, vorab die strukturellen und materiellen Rahmenbedingungen zu klären, unter denen die Sozialisation wehrpflichtiger Soldaten verläuft. Anschließend werden die Sozialisationsziele, deren Erreichung die Organisation Bundeswehr anstrebt, mit den wirklichen Auswirkungen der Sozialisationsbemühungen verglichen. Wegen des bisherigen Fehlens einer eigenen militärsoziologischen Theorie wird in der vorliegenden Arbeit das Problem aus soziologischer Perspektive betrachtet. Neben der Perspektive des Repressionsmodells und der Subjektperspektive der sozialen Handlungsfähigkeit wird auch die gruppensoziologische Perspektive zur Darstellung, Erklärung und Deutung des Sozialisationsprozesses eingenommen.

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ISBN
9783832502737

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2003

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