Eltern-Kind-Beziehungen im Jugend- und frühen Erwachsenenalter

Angesichts der hohen Wertschätzung von Autonomie und Individualität in westlichen Gesellschaften kommt Individuationsprozessen im Kontext der Familie eine Schlüsselrolle zu. Die Frage, wie Jugendliche zu gleichberechtigten Interaktionspartnern ihrer Eltern werden, ist daher von unmittelbarer Relevanz. Im vorliegenden Band werden unterschiedliche Zugänge zur Konzeptualisierung von Individuationsprozessen und zur empirischen Analyse ihrer Prädiktoren wie auch Konsequenzen aufgegriffen. Sie informieren über altersabhängige Entwicklungen der Beziehungen und Interaktionen zwischen Jugendlichen und ihren Eltern, geben Aufschluss über relevante Faktoren, die zu unterschiedlichen Verläufen beitragen, und gehen der Frage nach, welche Facetten der Individuation sich als funktional oder dysfunktional für die weitere Entwicklung der Jugendlichen erweisen. Insofern dienen sie nicht nur der Weiterentwicklung der Individuationstheorie, sondern es lassen sich auch Schlussfolgerungen für die praktische Arbeit mit Familien ziehen.