Zusammenarbeit von entsandten und lokalen Mitarbeitern in Malaysia

Die Bedeutung Südostasiens für die Deutsche Wirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht. Damit wird auch weiterhin der internationale Personalaustausch mit dieser Region steigen, was die Frage nach Problembereichen in der Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Südostasiaten und erfolgreichen Verhaltensformen und Persönlichkeitsmerkmalen sowohl für entsandte als auch für lokale Mitarbeiter aufwirft. Aus Ansätzen der internationalen Kultur- und Person-Environment-Fit-Forschung wird in der vorliegenden Arbeit ein theoretischer Rahmen gespannt. Anhand dessen werden Interviewaussagen von entsandten und lokalen Mitarbeitern einer Niederlassung eines deutschen Elektrounternehmens in Malaysia zu kritischen Ereignissen ihres Arbeits- und Privatumfelds eingeordnet und analysiert. Als Ergebnis der empirischen Untersuchung werden Verhaltensprofile für erfolgreich und nicht erfolgreich agierende deutsche und malaysische Mitarbeiter formuliert. Vereinfachend lässt sich sagen, dass zur Bewältigung auftretende Konfliktsituationen im beruflichen und privaten Alltag eine Anpassung an typische Verhaltensformen der kulturell anderen Seite erfolgversprechend ist. Entsandte, die verstärkt „ beziehungsorientiert“~und lokale Mitarbeiter, die häufig „ selbstbezogen“~vorgehen, sind tendenziell erfolgreicher als ihre in eigenen kulturellen Verhaltensmustern unflexibel verhafteten Landsleute. Aus diesen Profilen werden schließlich „ verhaltensnahe“~Persönlichkeitsmerkmale abgeleitet, die zukünftig für Trainingsmaßnahmen und die Auswahl und Vorbereitung von Mitarbeitern für internationale Arbeitseinsätze genutzt werden können. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit die Auswahlpraxis internationaler Unternehmen für zu entsendende Mitarbeiter vorgestellt. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung berücksichtigend wird schließlich ein Instrument zur Selektion lokaler Mitarbeiter entwickelt und dessen Nutzung beschrieben.