Wie im wachen Traume
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„Die Welt muss romantisiert werden“ – in diese knappe Formel packt Novalis das umfassende Programm der Romantik: Die Grenzen des Irdischen will man aufheben, um in Bereiche des Unendlichen vorzudringen, mit Hilfe der Phantasie, des Traums oder der Religion. In der Zeichnung, einer der sensibelsten künstlerischen Ausdrucksformen, findet die komplexe geistesgeschichtliche Programmatik der Romantik ihren unmittelbarsten Niederschlag. Das Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien besitzt einen herausragenden Bestand an Zeichnungen, Aquarellen und Ölskizzen der deutschen und österreichischen Romantik und Spätromantik. In jahrelanger Forschungsarbeit hat Cornelia Reiter die über 1000 Blätter dieser Sammlung wissenschaftlich erschlossen und vielfach neu interpretiert. Neben den Hauptvertretern romantischer Zeichenkunst wie Ferdinand Olivier, den Brüdern Schnorr von Carolsfeld, Ludwig Richter, Moritz von Schwind, Joseph Führich, Leopold Kupelwieser gelangen auch weniger bekannte Künstlerpersönlichkeiten zur längst fälligen Rezeption ihres zeichnerischen Œuvres. Erstmals sind in diesem Bestandskatalog bislang unpublizierte Werke zugänglich, darunter drei systematisch erschlossene Skizzenbücher von Scheffer von Leonhardshoff, einem der führenden österreichischen Romantiker. Das Wesen eines Bestandskatalogs liegt in der lückenlosen und über die großen Namen hinausgehenden Erschließung eines Themas: Allen Kennern und Liebhabern der romantischen Zeichnung und Malerei wird dieses Werk daher eine unentbehrliche Referenz sein.