Stephan Kuttner in Amerika 1940 - 1964
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Der deutsche Jurist jüdischer Herkunft Stephan Kuttner (1907-1996) flüchtete zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in die Vereinigten Staaten von Amerika. Sein hier praktisch völlig unbekanntes Forschungsgebiet war das mittelalterliche kanonische Recht. In geduldiger Aufbauarbeit verschaffte er seiner Spezialdisziplin auch in der Neuen Welt die personellen und institutionellen Grundlagen für eine dauerhafte und bis heute lebendige Forschungstradition. Ab den fünfziger Jahren erfolgte unter seiner maßgeblichen Initiative über den Atlantik hinweg die Organisation einer international vernetzten Gemeinschaft von Kanonisten. Die vorliegende Studie zeichnet auf der Grundlage des umfangreichen wissenschaftlichen Nachlasses ihres Protagonisten die zentralen Jahrzehnte des beruflichen Lebens und Wirkens eines der einflußreichsten Rechtshistoriker des 20. Jahrhunderts nach. Darüber hinaus ist sie von Relevanz für die Geschichte des amerikanischen Wissenschaftsmilieus, die Emigrationsforschung und nicht zuletzt für die Historiographie des römischen Rechts.