Facharbeit als Innovationsfaktor
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Für den Ausbau des Forschungs- und Entwicklungssektors in Europa thematisiert die Forschungspolitik akute Probleme, den erhöhten Bedarf an akademisch ausgebildetem, naturwissenschaftlichem Personal zu decken. Welche Bedeutung dafür Arbeitsteilungen zwischen naturwissenschaftlich-technischem Personal und Naturwissenschaftlern haben, ist aus der Diskussion weitgehend ausgeblendet. Entsprechende qualitative Anforderungen an und Potenziale von Facharbeit für Forschungs- und Entwicklungsprozesse wurden bisher kaum reflektiert, sind aber für die Entwicklung von tragfähigen Lösungen für den Ausbau des Forschungssektors unverzichtbar. Zur Bearbeitung dieser Lücke werden am Beispiel von Laboranten im werkstoffbezogenen Forschungssektor berufliches Arbeiten und Lernen als sich gegenseitig bedingende Dimensionen von Innovationsprozessen aus berufswissenschaftlicher Sicht charakterisiert. Anhand von methodenspezifischen Fallstudien (Ellipsometrie, IR-Spektroskopie, Chromatographie, Kernresonanzspektroskopie, Zetapotenzialmessung, thermische Analyse) werden Arbeitsinhalte, Kompetenzanforderungen und Lernbiografien im Kontext der Werkstoffforschung exemplarisch erkundet. Potenziale von Laborantenarbeit sowohl für die Erbringung von Innovationen als auch für die innovationsbezogene Kompetenzentwicklung werden aufgezeigt. Relevante berufsdidaktische Gestaltungsansätze werden vorgestellt und diskutiert. Der derzeitige Stand berufswissenschaftlicher Methodologie wird theoretisch reflektiert, systematisiert und problembezogen weiterentwickelt.