Orient- und IslamBilder
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Die Wohlgerüche des Orients – der nach Knoblauch stinkende Türke, die erotischen Harems- Schleier – die unterdrückte Kopftuchtürkin. Bilder und Gegenbilder über Orient und Islam sind vielfältig – und nicht neu. Sie werden seit Jahrhunderten überliefert und sind Teil des west-europäischen Kulturgutes. Seit Ende des kalten Krieges zwischen Ost und West greifen die USA wie Europa auf diese alten Bilder zurück. Sie definieren heute wie damals das eigene Selbstverständnis in Abgrenzung zum ›Anderen‹. Wie bereits im Mittelalter sind heute religiös begründete Unterschiede zwischen Ost und West bedeutsamer als systembedingte. Sie legitimieren politische Entscheidungen und erfahren auf Grund der tradierten Bilder Rückhalt in der Bevölkerung. Nicht zuletzt auf Grund der Widersprüchlichkeit der Bilder regt sich Protest dagegen. Interreligiöse Dialoge und die Unterscheidung zwischen guten und bösen Moslems sind derzeit verbreitet. Sie zeugen zwar vom guten Willen, ändern jedoch nichts daran, dass ›die Anderen‹ weiterhin als grundsätzlich verschieden wahrgenommen werden. Demgegenüber setzt der vorliegende Sammelband an der Konstruktion des Gegenbildes Orient bzw. Islam an und legt die dahinter liegenden Interessen offen.