Mitarbeitervergütung durch Aktienoptionen
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Oliver Grimm Mitarbeitervergütung durch Aktienoptionen Stock options und die Berechnung arbeitsrechtlicher Abfindungs-, Entschädigungs- und Abgeltungsansprüche 2007. DIN A5. 192 Seiten. Preis 25,90 Euro. ISBN 978-3-938807-21-7. Rhombos-Verlag, Berlin. Ingauraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Rechte durch die Juristenfakultät der Universität Leipzig 2007 Erstgutachter: Prof. Dr. Franz Häuser, Universität Leipzig Zweitgutachter: Prof. Dr. Burkhard Boemke, Universität Leipzig Drittgutachter: Prof. Dr. Gerrick v. Hoyningen-Huene, Universität Heidelberg Aktienoptionen sind inzwischen auch von vielen in Deutschland ansässigen Unternehmen als geeignetes Mittel dafür anerkannt, dass Handeln der Mitarbeiter an den Interessen der Anteilseigner im Sinne des Shareholder-Value-Gedankens auszurichten. Dabei erstreckt sich die Reichweite von Aktienoptionsprogrammen heute nicht mehr nur auf die Führungskräfte großer Unternehmen. Insbesondere in der new economy ist die Vergütung von Mitarbeitern durch Aktienoptionsprogramme bis in unterste Hierarchieebenen auch bei kleineren Gesellschaften verbreitet. Deshalb befasst sich vorliegende Arbeit nicht nur mit Führungskräften, sondern auch mit Arbeitnehmern als Teilnehmer derartiger Programme. Als Folge dieser Erweiterung beschränken sich die nachfolgenden Ausführungen nicht auf Dienstverhältnisse im Sinne der §§ 611 ff. BGB, sondern beziehen Arbeitsverhältnisse gleichrangig ein. Die rechtlichen Auswirkungen der Teilnahme am Aktienoptionsprogramm einer Gesellschaft auf die Anstellungsverhältnisse der teilnehmenden Mitarbeiter haben in der wissenschaftlichen Diskussion bislang nur wenig Beachtung gefunden. Einem Teilbereich dieses Themenkomplexes widmet sich deshalb die vorliegende Arbeit: Es wird untersucht, welche Auswirkungen die Gewährung von Aktienoptionen auf die Höhe praxisrelevanter, entgeltabhängiger Ansprüche hat, die Mitarbeitern bei Beendigung ihres Anstellungsverhältnisses zustehen können. Gegenstand der Untersuchung sind konkret die Kündigungsabfindung gemäß §§ 9, 10 KSchG, die Karenzentschädigung gemäß §§ 7 Abs. 4 BUrlG. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie Vergütungsleistungen aufgrund von Aktienoptionsprogrammen bei den soeben genannten, entgeltabhängigen Ansprüchen zu behandeln sind. Derartige Ansprüche sind zumeist auf die Zahlung eines monatlich fälligen Festgehalts zugeschnitten und beinhalten keine ausdrückliche Anweisung, wie bei Zuwendungen aufgrund von Aktienoptionsplänen, die von den bislang gebräuchlichen Vergütungsformen erheblich abweichen, zu verfahren ist. Zur Lösung dieses Problems untersucht die Arbeit zunächst in rechtstatsächlicher Hinsicht, was unter einer Aktienoption zu verstehen ist und welche arbeits- und gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Durchführung eines Aktienoptionsprogramms geschaffen werden müssen. Danach wird als Fundament für nachfolgende Untersuchungen der Frage nachgegangen, ob es sich bei den Zuwendungen aus einem Aktienoptionsprogramm um Vergütung im Sinne der §§ 611 ff. BGB handelt. Damit untrennbar verbunden ist die Frage, worin genau der dem Mitarbeiter zufließende Vorteil besteht, dessen Rechtsnatur es zu untersuchen gilt. In einem weiteren Hauptteil geht die Arbeit anschließend der Frage nach, ob die Teilnahme an einem Aktienoptionsprogramm Auswirkungen auf die Höhe der einem Mitarbeiter bei Beendigung seines Anstellungsverhältnisses zustehenden Abfindungs-, Abgeltungs- oder Entschädigungsansprüche hat.