Succisa virescit
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'Succisa virescit' lautet der Wappenspruch von Montecassino, dem zweiten Kloster des hl. Benedikt. Auch auf das Gymnasium in St. Ottilien kann man dieses Wort anwenden: 'Der abgehauene Baum grünt und blüht wieder'. Nachdem das Hitler-Regime Kloster und Schule 1940/41 geschlossen hatte, sah es zunächst aus, als hätten die Missionsbenediktinern und ihr Gymnasium ein abruptes Ende genommen. Doch gleich nach Kriegsende begann wieder der Schulbetrieb – unter schwierigen Umständen, aber rasch gedeihend. Die Umstellung von einem Missionsseminar für Klosternachwuchs auf ein humanistisches Gymnasium führte zu einer schnellen Ausweitung des Schulbetriebs. Wichtige Einschnitte erfolgten durch die Öffnung für Mädchen, den Aufbau eines Tagesheims. bauliche Erweiterungen, aber auch die Pflege sonstiger Aktivitäten wie das Schülerblasorchester und der Circus St. Ottilien. Vieles ist exemplarisch für den Wandel des deutschen Gymnasiums, manches auch für die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Zum Autor: Gerhard Heller, geboren 1939 in Nürnberg, studierte nach Abitur und Wehrdienst an der Ludwig-Maximilians-Universität München Griechisch, Latein, Deutsch und Geschichte. Danach unterrichtete er am traditionsreichen Max-Gymnasium in München und am neu gegründeten Gymnasium Traunreut. 1974 ließ er sich aus dem Staatsdienst an das Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien beurlauben. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004, wobei er von 1981 an als Schulleiter tätig war.