Commitment der Hilfeleistung
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Auf Basis der Differenzierung unterschiedlicher Dimensionen und Foci des Commitments wurden in dieser Studie situationale Bedingungen zur Entstehung und Aufrechterhaltung des Commitments der Hilfeleistung in Organisationen untersucht. Es wurde ein integratives Modell formuliert, welches zwei Theorien vereinigte: das Investitionsmodell (Rusbult, 1980a, 1980b; Rusbult & Farrell, 1983) und dissonanztheoretische Überlegungen (Brickman et al., 1987; Kiesler, 1971; Lydon & Zanna, 1992). Die situationalen Modellvariablen wurden mit Persönlichkeitsvariablen in Beziehung gesetzt. Ferner wurden differenzielle Effekte des Commitments bei der Vorhersage unterschiedlicher Outcomevariablen untersucht. Die empirische Überprüfung erfolgte an zwei Stichproben im Längsschnitt über 12 Monate: berufliche und ehrenamtliche Helfer in Nonprofit-Organisationen. Modelltestungen zeigten, dass die Prädiktoren für die Commitmentdimensionen in beiden Stichproben vergleichbar waren und einen erheblichen Varianzanteil erklärten. Nach den Befunden ist davon auszugehen, dass austauschorientierte Prozesse, die dem Investitionsmodell entsprechen, bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des Commitments der Hilfeleistung eine Rolle spielen. Dissonanztheoretische Prozesse konnten nur sehr begrenzt festgestellt werden. Einflüsse der Persönlichkeit auf das Commitment konnten ebenfalls gefunden werden, wenngleich der zusätzliche Erklärungswert von wahrgenommener Selbstbestimmung, regulatorischem Fokus und NEO-FFI vergleichsweise gering ausfiel. Darüber hinaus wurden hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Commitment starke Unterschiede zwischen beruflichen und ehrenamtlichen Helfern ausgemacht.