Zwillingsmuseen im geteilten Berlin
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Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Staatlichen Museen zu Berlin vor der größten Katastrophe ihrer Geschichte: Die zerstörten Museumsgebäude und die zu großen Teilen von den alliierten Besatzungsmächten beschlagnahmten Kunstwerke bildeten eine schwerwiegende Hypothek, welche die Entwicklung der Berliner Museen auf Jahrzehnte bestimmen sollte. Das vorliegende Buch schildert diese komplexe Nachkriegsgeschichte in drei großen Kapiteln: Auf die Aufbauphase 1945 bis 1947 folgte das alles entscheidende Teilungsjahr 1948 und die allmähliche Konsolidierung der nunmehr geteilten 'Zwillingsmuseen' in Ost- und West-Berlin bis 1958. Erstmals wird ihre ab 1949 getrennte Entwicklung als gemeinsame Geschichte aus vergleichender Perspektive dargestellt. Anhand von umfangreichem Quellenmaterial arbeitet die Autorin an spannenden Beispielen detailliert heraus, dass die unterschiedlichen politischen Bedingungen in der Vier-Sektoren-Stadt nicht zu einer divergierenden Entwicklung der Museumsteile führten, sondern vielfältige Verflechtungen – nicht nur personeller Art – fortbestanden bis hin zu regelrechten gegenseitigen Abhängigkeiten, was schließlich die Rückkehr der beschlagnahmten Kunstwerke zwischen 1955 und 1958 immens beschleunigte.